Hans Walser, [20220601]

Pyramidenoptimierung

1     Problemstellung

Welche n-Seit- Pyramide mit gegebener Kantenlänge 1 hat den größten Volumeninhalt V ?

2     Beispiel

Die Abbildung 1 zeigt ein Beispiel für n = 5. Das Volumen wächst zuerst und nimmt dann wieder ab. Somit gibt es dazwischen ein Maximum.

Abb. 1: Variables Volumen

3     Bearbeitung

Die Abbildung 2 zeigt für n = 5 die Bezeichnungen.

Abb. 2: Bezeichnungen

Wir wählen die Höhe h als Parameter der Optimierung. Es ist dann:

 

 

 

Der variable Koeffizient (hh3) hat sein Maximum für (Herleitung mit Differentialrechnung wie in der Schule gelernt):

 

 

 

Für den Umkreisradius r des Boden-n-Eckes erhalten wir:

 

 

 

Die Abbildung 3 zeigt den optimalen Fall für n = 5.

Abb. 3: Optimaler Fall

4     Bemerkungen

4.1     Unabhängigkeit von der Anzahl der Seitenflächen

Die optimalen Werte für h und r sind unabhängig von n. Die Abbildung 4 zeigt die optimale Lösung für n von 3 bis 30. Die Pyramidenspitze und eine Schrägkante bleiben invariant.

Ein Bild, das Text, Visitenkarte, Sportdrachen, Flagge enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Abb. 4: Optimale Lösungen

4.2     DIN-Format

Die Höhe h und der Umkreisradius r stehen im Verhältnis h : r = 1 : √2. Das ist auch das Seitenverhältnis eines Rechteckes im DIN-Format (gelb in Abb. 5).

Abb. 5: DIN-Format

4.3     Sonderfälle

4.3.1    n = 3

Für n = 3 sind die Seitenflächen der Pyramide rechtwinklig gleichschenklige Dreiecke (Abb. 6). Zudem stehen die drei Seitenflächen paarweise senkrecht zueinander.

Abb. 6: Drei Seitenflächen

Die Pyramide ergibt sich auch durch Abschneiden einer Würfelecke (Abb. 7).

Abb. 7: Würfelecke abschneiden

Die Pyramide passt in ein Oktaeder (Abb. 8).

Abb. 8: Im Oktaeder

Insgesamt passen acht Pyramiden in das Oktaeder (Abb. 9). Diametral gegenüberliegende Pyramiden sind jeweils in derselben Farbe dargestellt.

 

Abb. 9: Acht Pyramiden im Oktaeder

4.3.2    n = 4

Die Abbildung 10 zeigt die Situation für n = 4. Die Pyramidenhöhe ist genau halb so groß wie die Bodenkante. Zwei benachbarte Seitendreiecke schließen einen Winkel von 120° ein.

 

Abb. 10: Vier Seitenflächen

Pyramiden dieser Art können aus Papier im DIN-Format durch Falten hergestellt werden.

Die Pyramide kann in einen Würfel eingebaut werden, die Pyramidenspitze liegt im Würfelmittelpunkt (Abb. 11).

Abb. 11: Im Würfel

Es passen genau sechs Pyramiden in den Würfel (Abb. 12).

Abb. 12: Sechs Pyramiden

 

Literatur

Walser, Hans (2013b): DIN A4 in Raum und Zeit. Silbernes Rechteck – Goldenes Trapez – DIN-Quader. Leipzig: EAGLE, Edition am Gutenbergplatz. ISBN 978-3-937219-69-1.

 

 

Weblink

Hans Walser: Miniaturen: DIN-Format

http://www.walser-h-m.ch/hans/Miniaturen_Uebersicht/DIN_Format/index.html

Hans Walser: Pyramidenoptimierung

http://www.walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/P/Pyramidenoptimierung/Pyramidenoptimierung.htm

Hans Walser: Würfel aus sechs Bauteilen

http://www.walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/W/Wuerfel6/Wuerfel6.htm