Hans Walser, [20180925]
Zwei Folgen
Zwei gekoppelte Folgen von Rechtecken und zugehšrige Zahlenfolgen.
Variante von [1].
Die Abbildung 1 zeigt die Entstehung einer Doppelfolge von flŠchengleichen Rechtecken. Die beiden ersten Rechtecke sind Quadrate.
Abb. 1: Folgen flŠchengleicher Rechtecke
Die Abbildung 2 zeigt ein ausfŸhrlicheres Beispiel.
Abb. 2: AusfŸhrliches Beispiel
Der Figur ordnen wir zwei Zahlenfolgen xn und yn zu gemŠ§ Abbildung 3. Dabei verwenden wir die Startwerte:
(1)
Abb. 3: Zahlenfolgen
Aus der Bedingung der FlŠchengleichheit (alle Rechtecke haben den FlŠcheninhalt 1) folgt:
(2)
Analog:
(3)
Man beachte die Asymmetrie der Indizes zwischen (2) und (3).
Die zusammengesetzten Rechtecke mit der linken unteren Ecke im Ursprung und der rechten oberen Ecke im Punkt mit den Koordinaten enthalten 2n Rechtecke mit dem FlŠcheninhalt 1 und haben somit den FlŠcheninhalt 2n. Daher ist:
(4)
Damit kšnnen wir yn in (2) eliminieren und erhalten die Rekursion:
(5)
Mit dem Startwert x1 = 1 ergibt sich:
(6)
Die Tabelle 1 gibt die ersten Werte, wie sie aus dem Computer kommen.
n |
|
1 |
1 |
2 |
|
3 |
|
4 |
|
5 |
|
6 |
|
Tab. 1: Werte
Leider wird man in der Schule angehalten, BrŸche vollstŠndig zu kŸrzen. Dies ist nicht immer sinnvoll. Die Tabelle 2 enthŠlt dieselben Werte wie die Tabelle 1, aber in zusŠtzlichen Spalten teilweise weniger gekŸrzt und faktorisiert.
n |
|
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|
1 |
1 |
|
|
2 |
|
|
|
3 |
|
|
|
4 |
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|
|
5 |
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6 |
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Tab. 2: Werte in anderer Schreibweise
Wir stellen RegelmŠ§igkeiten fest.
In der zweiten Wertspalte sind die ZŠhler bei den BrŸchen die natŸrlichen Zahlen n und die Nenner die geometrische Folge .
In der dritten Wertspalte sind die ZŠhler die ungeraden Zahlen 2n – 1 und die Nenner die geometrische Folge .
Und was hat der Zahlenerkennungsdienst zur Zahlenfolge , 1, 3, 10, 35, 126, 462, ... zu sagen? Diese Zahlen erscheinen in beiden Spalten als Faktoren, allerdings versetzt.
Diese Zahlen, zunŠchst ohne das fŸhrende , erscheinen auch im Pascalschen Dreieck der Binomialkoeffizienten (grŸn unterlegt in Abb. 4).
Abb. 4: Binomialkoeffizienten
Somit erhalten wir zwei weitere Darstellungen der Folge xn:
(7)
Und:
(8)
Die unterschiedliche Indizierung der Binomialkoeffizienten zwischen (7) und (8) rŸhrt von der versetzten Position in der Tabelle 2 her.
Die Formel (8) funktioniert fŸr n = 1 zunŠchst nicht. Wir erhalten den Binomialkoeffizienten . Um das doch hinzubringen, erweitern wir das Pascalsche Dreieck der Binomialkoeffizienten gemŠ§ Abbildung 5. In den wei§en Feldern stehen Nullen. Man beachte, dass die Ÿbliche Rekursionsformel fŸr die Binomialkoeffizienten immer noch spielt.
Abb. 5: Binomialkoeffizienten erweitert
Dir Formeln (7) und (8) kšnnen mit (5) und der Tabelle 2 induktiv bewiesen werden.
Die Abbildungen (1) und (2) lassen vermuten, dass die zusammengesetzten Rechtecke mit der linken unteren Ecke im Ursprung und der rechten oberen Ecke im Punkt mit den Koordinaten sich einem Rechteck mit konstantem SeitenverhŠltnis annŠhert, dass also konvergiert.
Wegen (4) ist:
(9)
Weiter vermuten wir, dass die zusammengesetzten Rechtecke mit der linken unteren Ecke im Ursprung und der rechten oberen Ecke im Punkt mit den Koordinaten sich einem Rechteck mit demselben konstantem SeitenverhŠltnis annŠhert, dass also konvergiert und denselben Grenzwert hat. Wegen (4) ist:
(10)
Die Tabelle 3 zeigt einige numerische Werte.
n |
|
|
1 |
1.333333333 |
2. |
10 |
1.533851903 |
1.610544498 |
100 |
1.566893745 |
1.574728214 |
1000 |
1.570403873 |
1.571189075 |
10000 |
1.570757059 |
1.570835597 |
100000 |
1.570792400 |
1.570800254 |
Tab. 3: Numerische Werte
Mit CAS kann gezeigt werden:
(10)
Die Konvergenz ist recht langsam.
Die Abbildung 6 illustriert den Grenzwert.
Abb. 6: Approximation des Viertelkreises
Die Folge xn kann auch mit der Gamma-Funktion beschrieben werden.
(11)
Wir kommen auf die Formel (7).