Hans Walser, [20121104x]

Winkel im Dreieck

1     Ausgangslage

Wir unterteilen die Seiten eines regelmŠ§igen Dreieckes in je 60 Teile. Dann gelten zwischen den Seitenanteilen und Winkel die Beziehungen der Abbildung 1.

Abb. 1: Seitenanteile und Winkel, korrekt

2     Der Fehler

Wir vermuten, dass die Seitenanteile und die Winkel generell źbereinstimmen. Die Abbildung 2 zeigt zwei Beispiele dazu.

Abb. 2: Achtung Fehler!


3     Wo steckt der Fehler?

Der Fehler steckt darin, dass in unserem Kontext die LinearitŠt (also die VerhŠltnismŠ§igkeit) nicht gilt. Letztlich liegt das daran, dass die Tangensfunktion nicht linear ist. Die Abbildung 3 zeigt die (approximativ) korrekten Winkelangaben.

Abb. 3: Die richtigen Winkel

Obwohl die Seite gedrittelt wird, haben wir keine Winkeldrittelung.

4     Wie wird das gerechnet?

Wir kšnnen zum Beispiel wie folgt den Winkel berechnen (Abb. 4).

Abb. 4: Berechnung

Im Beispiel der Abbildung 4 erhalten wir:

 

 

und daraus:

 

 

Allgemein gilt gemŠ§ Abbildung 5:

Abb. 5: Bezeichnungen

 

 

und daher:

 

.

 


5     Tabelle und Graf

Die Tabelle 1 zeigt die Funktionswerte in extenso.

 

x

 

 

x

0

 

 

30

30ˇ

1

0.833884ˇ

 

 

31

31.102522ˇ

2

1.681537ˇ

 

 

32

32.204228ˇ

3

2.542924ˇ

 

 

33

33.304305ˇ

4

3.417981ˇ

 

 

34

34.401950ˇ

5

4.306619ˇ

 

 

35

35.496367ˇ

6

5.208719ˇ

 

 

36

36.586776ˇ

7

6.124132ˇ

 

 

37

37.672414ˇ

8

7.052677ˇ

 

 

38

38.752538ˇ

9

7.994141ˇ

 

 

39

39.826430ˇ

10

8.948276ˇ

 

 

40

40.893395ˇ

11

9.914799ˇ

 

 

41

41.952767ˇ

12

10.893395ˇ

 

 

42

43.003912ˇ

13

11.883707ˇ

 

 

43

44.046226ˇ

14

12.885347ˇ

 

 

44

45.079138ˇ

15

13.897886ˇ

 

 

45

46.102114ˇ

16

14.920862ˇ

 

 

46

47.114653ˇ

17

15.953774ˇ

 

 

47

48.116293ˇ

18

16.996088ˇ

 

 

48

49.106605ˇ

19

18.047233ˇ

 

 

49

50.085201ˇ

20

19.106605ˇ

 

 

50

51.051724ˇ

21

20.173570ˇ

 

 

51

52.005859ˇ

22

21.247462ˇ

 

 

52

52.947323ˇ

23

22.327586ˇ

 

 

53

53.875868ˇ

24

23.413224ˇ

 

 

54

54.791281ˇ

25

24.503633ˇ

 

 

55

55.693381ˇ

26

25.598050ˇ

 

 

56

56.582019ˇ

27

26.695695ˇ

 

 

57

57.457076ˇ

28

27.795772ˇ

 

 

58

58.318463ˇ

29

28.897478ˇ

 

 

59

59.166116ˇ

30

30ˇ

 

 

60

60ˇ

 

Tab. 1: Funktionswerte

 


Die Abbildung 6 zeigt den Funktionsgrafen.

Abb. 6: Funktionsgraf

Wir sehen sowohl in der Tabelle wie auch im Funktionsgrafen, dass die Abweichung von der falschen Vermutung  nicht sehr gro§ ist.


6     Didaktisches

Im Schulunterricht sind zur Zeit Modellierungen gro§e Mode. Dabei soll die Modellierung stufengerecht mšglichst einfach sein. Unser Beispiel zeigt, dass die einfache Modellierung durch eine lineare Funktion falsch ist, wenn auch im von uns betrachteten Fall nicht krass falsch. Wird allerdings der Bereich ausgedehnt, ergeben sich starke Fehler.

Abb. 7: Abweichungen

Die Differenzialrechnung ist ein wichtiges Beispiel, wo mit lokalen Linearisierungen gearbeitet wird.


7     Einfacheres Beispiel

Wir arbeiten in einem rechtwinkligen Dreieck gemŠ§ Abbildung 8.

Abb. 8: Einfacheres Beispiel