Hans Walser, [20200212]

S-Korbbogen

Anregung: P. H. und A. G., G.

1     Worum geht es?

Zwei Halbgeraden (Abb. 1) sind mit einem S-Korbbogen zu verbinden, wobei die beiden Bšgen denselben Radius haben sollen.

Konstruktionsverfahren. Mit DGS verifiziert. Beweisskizze.

Es gibt zwei Lšsungen.

Abb. 1: Problemstellung

Die Abbildung 2 zeigt die Lšsung.

Abb. 2: Lšsung

2     Lšsungsweg

Wir arbeiten mit den Bezeichnungen der Abbildung 3.

Abb. 3: Bezeichnungen

Wir zeichnen die Winkelhalbierende w der TrŠgergeraden von a und b (Abb. 4).

Abb. 4: Winkelhalbierende

Weiter seien M der Mittelpunkt und m die Mittelsenkrechte der Strecke AB (Abb. 5). Die Mittelsenkrechte m schneiden wir mit der Winkelhalbierenden w in N. Um N zeichnen wir den Kreis k durch A und B.

Abb. 5: Mittelsenkrechte und Kreis

Durch M zeichnen wir das Lot l zu w und schneiden mit dem Kreis k. Dies liefert den †bergangspunkt (Abb. 6).

Abb. 6: †bergangspunkt

Die Zentren der Korbbšgen finden wir mit Senkrechten und Mittelsenkrechten gemŠ§ Abbildung 7.

Abb. 7: Konstruktion der Korbbšgen

3     Beweisskizze

Der Trick ist natŸrlich die etwas mysterišse Konstruktion des †bergangspunktes . Man beachte, dass das Lot l parallel ist zur zweiten Winkelhalbierenden der TrŠgergeraden von a und b.

3.1    †bergangspunkt

ZunŠchst folgt aus der allgemeinen Theorie der Korbbšgen, dass der †bergangspunkt auf dem Kreis k liegen muss (vgl. [1] ). Bei einer beliebigen Wahl des †bergangspunktes auf dem Kreis k haben die beiden Korbbšgen nicht den gleichen Radius. FŸr =  A hat der bei A beginnende Bogen den Radius null und der andere Bogen einen positiven Radius, fŸr = B ist es umgekehrt. Da sich die Radien bei Variation des Punktes auf dem Bogen AB monoton verŠndern, gibt es genau eine Stelle mit gleich gro§en Radien.

3.2    Zickzacklinie

FŸr die gleichen Radien ergibt sich eine Zickzacklinie (schwarz in Abb. 8) von A nach B, deren Knoten auf den grŸnen Normalen liegen und deren MittelstŸck doppelt so lang ist wie die EndstŸcke. Der Mittelpunkt ist dann der †bergangspunkt .

Abb. 8: Zickzacklinie

3.3    Ortslinie

Wir variieren die Zickzacklinie wie folgt (Abb. 9). Zu einem Parameter t wŠhlen wir auf den beiden grŸnen Normalen je einen Knotenpunkt im Abstand t von A beziehungsweise B. Wir verbinden diese beiden Knotenpunkte. So entsteht eine Zickzacklinie, deren MittelstŸck im Allgemeinen nicht doppelt so lang ist wie die beiden EndstŸcke. Wir fragen nach der Ortslinie des Mittelpunktes P des MittelstŸckes bei Variation des Parameters t. Auf dieser Ortslinie liegt auch der †bergangspunkt .

Abb. 9: Variation der Zickzacklinie

In einer vektoriellen Notation sieht man, dass die Sache linear ist. Die Ortslinie ist eine Gerade. Ihr Richtungsvektor ist das arithmetische Mittel der Einheitsrichtungsvektoren der beiden grŸnen Normalen und damit parallel zur Winkelhalbierenden dieser grŸnen Normalen und weiter orthogonal zu w. Schlie§lich erhalten wir fŸr t = 0 den Punkt M. Die Ortslinie ist also das Lot l (Abb. 6).

Damit ist der †bergangspunkt der Schnittpunkt des Lotes l mit dem Kreis k. Dies war zu beweisen.

4     Zweite Lšsung

Der zweite Schnittpunkt des Lotes l mit dem Kreis k liefert analog die zweite Lšsung (Abb. 10).

Abb. 10: Zweite Lšsung

 

Websites

[1] Frank Rolfdieter und Walser Hans: Korbbšgen ­– wie kriegen wir die Kurve?

http://www.walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/K/Korbboegen/Korbboegen.pdf