Hans Walser, [20180416]

Origami im Raum

1     Worum geht es?

Die einfachste Faltoperation im 2d-Origami wird auf 3d-Origami Ÿbertragen.

2     In der Ebene

Wir falten zwei diametrale Ecken aufeinander (Abb. 1).

Abb. 1: Origami in der Ebene

In der Abbildung 1b ist das Papier zweilagig. Wir halben also doppelte ãDichteÒ

3     Im Raum

Wir ersetzen das quadratische Origami-Papier durch einen Origami-WŸrfel (Abb. 2a). Und wieder falten wir zwei diametrale Ecken aufeinander (Abb. 2b).

Abb. 2: Origami im Raum

Die Geometrie dahinter ist folgende: Wir halbieren den WŸrfel mit der Mittelnormalebene der durch die beiden diametralen Punkte definierten Raumdiagonale und spiegeln die eine HŠlfte an dieser Mittelnormalebene. Vgl. (Walser 2014)

Im Innern der Figur der Abbildung 2b haben wir eine Sechskant-Pyramide doppelter Dichte.

4     Ein Papiermodell

Wir bauen ein Modell fŸr den Kšrper der Abbildung 2b. Dazu verwenden wir zwei quadratische Papiere (Origami-Papiere fŸr die Ebene, QualitŠt 80g/m2).

Die Abbildung 3 zeigt die Falt- und Schnittmuster.

Farbcode: grŸn = Schnittlinie, rot = Talfalt, blau = Bergfalt

Bei den dick gezeichneten Schnittlinien ist eher eine Nut (ca. 1mm breit) zu schneiden.

SŠmtliche Schnitt- und Faltlinien sind durch einen 12×12-Quadratraster exakt definiert (dŸnne hellblaue Linien).

 

Abb. 3: Falt- und Schnittmuster der beiden Bauteile

Die beiden Bauteile sind spiegelbildlich (die Spiegelbildlichkeit ist nicht essentiell) und komplementŠr (was die dicken Schnittlinien betrifft).

5     Zusammenbau

Vor dem Zusammenbau empfiehlt es sich, das Modell von Walser (2013) zu bauen. Všllig analog bauen wir zunŠchst unsere beiden Bauteile zum aus zwei gro§en WŸrfelecken bestehenden Stern.

Dann mŸssen wir noch die sechs Sternspitzen zu kleinen WŸrfelecken umbauen. Dies geschieht im Prinzip nach derselben Technik wie bei den gro§en WŸrfelecken.

Die Abbildung 4 zeigt eine Ansicht.

Abb. 4: Ansicht

Die Abbildung 5 zeigt die Sicht von unten. Wir sehen eine Sechskant-Pyramide. Im 3d-Origami-Modell ist das die Pyramide doppelter Dichte.

Abb. 5: Sicht von unten

Diese Pyramide ist eine HŠlfte der Doppelpyramide in (Walser 2018). Das Volumen dieser Pyramide ist  des WŸrfelvolumens.

Das Volumen einer der in der Abbildung 4 sichtbaren Nasen ist  des WŸrfelvolumens.

In der Abbildung 6 sind zwei Exemplare des Modells farbkomplementŠr an den Sechseckbasen der Pyramide aneinandergesetzt.

Abb. 6: Zwei Modelle

Wir erkennen den ursprŸnglichen gelben WŸrfel und ein dazu um eine Raumdiagonale um 60¡ verdrehter WŸrfel.

Diese Verdrehung kann mit der Matrix M

 

                                                                                                 (1)

 

 

 

 

 

 

beschrieben werden. Die Abbildung 7 zeigt die Situation. Wir erkennen rechts unten die Figur der Abbildung 2b.

Abb. 7: WŸrfel und verdrehter WŸrfel

Diese WŸrfelkonfiguration kann als Steckmodell hergestellt werden. Wir brauchen dazu 12 Quadrate (6 gelbe und 6 blaue) aus starkem Papier mit Nuten. Die Abbildung 8 zeigt das Schnittmuster eines dieser Quadrate. Die 4×4-Quadratrasterung dient der exakten Festlegung der Nuten.

Abb. 8: Schnittmuster fŸr das Steckmodell

 

 

 

   

Das Modell kann dann ohne weitere Bindemittel zusammengesteckt werden. Die Abbildung 9 zeigt einen mŠ§ig gelungenen Prototypen (zu dŸnnes Papier).

Abb. 9: Prototyp

 

Websites

 

Walser, Hans (2013): WŸrfelecke und Davidstern:

www.walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/W/Wuerfelecke/Wuerfelecke.htm

 

Walser, Hans (2014): Origami im Raum:

www.walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/O/Origami_im_Raum/Origami_im_Raum.htm

 

Walser, Hans (2018): Doppelpyramide im WŸrfel:

www.walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/D/Doppelpyramide_Wuerfel/Doppelpyramide_Wuerfel.htm