[HW1] Hans Walser, [20110903a]

Kugeln als Baumaterial

1        Worum geht es?

Es werden einige bekannte Figuren als Kugelpackungen dargestellt. Dabei wird die dichteste Kugelpackung verwendet. Statt Kugeln kšnnen auch Rhombendodekaeder verbaut werden.

Bei Berechnungen arbeiten wir mit Einheitskugeln, also .

2        Einfachste Kugelpackung

Die zum Beschreiben einfachste Kugelpackung besteht aus Kugeln, deren Zentren ein WŸrfelgitter bilden.

    

Sieben mal sieben mal sieben Kugeln

Wenn wir die vorstehenden Kugelteile abschruppen, erhalten wir einen WŸrfel.

 

Abgeschruppt. Minimalmodell

Diese Kugelpackung hat relativ viel Hohlraum. Im Minimalmodell sehen wir acht Achtelkugeln, insgesamt also eine Kugel, eingepackt in einen WŸrfel der SeitenlŠnge 2. FŸr den AusnŸtzungsgrad erhalten wir:

Fast die HŠlfte ist Hohlraum.

3        Beste Kugelpackung

Eine bessere (die best mšgliche) RaumausnŸtzung haben wir bei den im folgenden beschriebenen Kugelpackungen. Der AusnŸtzungsgrad ist:

Die Herleitung des AusnŸtzungsgrades folgt spŠter.

3.1      Tetraeder

3.1.1     Tetraeder als Kugelpackung

Die folgende Abbildung zeigt ein Tetraeder mit 7 Kugeln lŠngs einer Kante.

Dreiecksbasis. Tetraeder

 

Abgeschruppt. Minimalmodell

Das Minimalmodell des Tetraeders ist allerdings nicht sehr geeignet, den AusnŸtzungsgrad zu berechnen. Die vier angeschnittenen Kugelteile lassen sich nicht zu einem ãschšnenÒ Kugelteil zusammenfŸgen.

3.1.2     Anzahl Kugeln

Wie viele Kugeln enthŠlt ein Tetraeder mit n lŠngs einer Kante?

In der untersten Schicht bilden die Kugeln ein Dreieck der KantenlŠnde n.

Unterste Schicht

Die Anzahl  der Kugeln ist:

FŸr die Anzahl  der Kugeln im Tetraeder erhalten wir daher (Induktion):

3.1.3     Rhombendodekaeder

Die Voronoi-Regionen der (unendlich gro§ gedachten) Kugelpackung ist das Rhombendodekaeder. Das Rhombendodekaeder ist von zwšlf kongruenten Rhomben mit dem DiagonalenverhŠltnis  berandet. In der Position der folgenden Abbildung ist der Umriss, von oben gesehen, ein Sechseck.

Rhombendodekaeder

Die folgende Abbildung zeigt die in Rhombendodekaeder verpackten Kugeln des Tetraeders.

Tetraeder aus Rhombendodekaedern


Die folgende Abbildung zeigt die unterste Schicht, genau von oben gesehen.

Unterste Schicht

Es fŠllt schwer, das von WŸrfeln zu unterscheiden.

3.2      Pyramide

3.2.1     Pyramide als Kugelpackung

Die Abbildung zeigt eine Pyramide mit quadratischer Grundseite. Wir haben  Kugeln sowohl an den Grundkanten wie an den SchrŠgkanten.

   

Aufbau der Pyramide

3.2.2     Anzahl Kugeln

FŸr die Anzahl  der Kugeln finden wir:

3.2.3     Rhombendodekaeder

Die Rhombendodekaeder mŸssen jetzt anders im Raum ausgerichtet sein. Der Umriss ist, von oben gesehen, ein Quadrat.

Andere Ausrichtung des Rhombendodekaeders

Damit lŠsst sich die Pyramide bauen.

 

Pyramide aus Rhombendodekaedern


Die unterste Schicht von oben:

    

Kšlsch

3.3      Oktaeder

Die Pyramide ist sozusagen ein halbes Oktaeder.

3.3.1     Oktaeder als Packungen von Kugeln und Rhombendodekaedern

 

Oktaeder

Die einzelnen Rhombendodekaeder sind natŸrlich gleich orientiert wie bei der Pyramide

3.3.2     Anzahl Kugeln

FŸr die Anzahl  der Kugeln finden wir:

3.3.3     Link mit dem Tetraeder

Wir markieren die mittlere Kugel auf jedem der acht Seitendreiecke des Oktaeders abwechslungsweise mit magenta und cyan. Eine solche mittlere Kugel gibt es allerdings nur fŸr , also fŸr . Es hat dann vier magenta und vier cyan Kugeln. Die vier magenta Kugeln sind Ecken eines regelmŠ§igen Tetraeders, ebenso natŸrlich die cyan blauen Kugeln. Nun zerschneiden wir mit Ebenen durch die Zentren der magenta Kugeln. Es entsteht ein abgeschrupptes Tetraeder.

 

Tetraeder im Oktaeder


3.4      WŸrfel

3.4.1     WŸrfel als Kugelpackung

Wir zeigen schichtweise den Aufbau des WŸrfels.

Aufbau des WŸrfel

Diese Anordnung der Kugel wird als ãflŠchenzentriertÒ bezeichnet. Die grauen Kugeln bilden die Knoten eines WŸrfelgitters, die weiteren Kugeln sitzen jeweils in den FlŠchenmitten.

WŸrfelecken und FlŠchenmitten

Der WŸrfel, dessen Ecken die Mittelpunkte der grauen Kugeln sind, hat eine SeitenlŠnge  und enthŠlt acht Achtelkugeln und sechs Halbkugeln, insgesamt also vier Kugeln. FŸr den AusnŸtzungsgrad erhalten wir:

3.4.2     Anzahl Kugeln

Bei der Berechnung der Anzahl  der Kugeln orientieren wir uns an den Farben. FŸr die KantenlŠnge n haben wir zunŠchst  graue Kugeln. Dann gibt es zum Beispiel  rote Kugeln und eben so viele grŸne und blaue Kugeln. Somit haben wir:


3.4.3     Rhombendodekaeder

ZunŠchst der WŸrfel:

WŸrfel aus Rhombendodekaeder

Das einzelne Rhombendodekaeder ist nochmals in einer anderen Ausrichtung.

Ausrichtung des Rhombendodekaeders


Die beiden folgenden Abbildungen zeigen zunŠchst die unterste Schicht und dann darŸber gelagert die zweitunterste Schicht.

    

Unterste und zweitunterste Schicht.

Die dritte Schicht ist dann wieder gleich wie die unterste Schicht.

3.4.4     Link mit dem Tetraeder

Wir markieren die WŸrfelecken abwechslungsweise magenta und cyan. Es hat dann vier magenta und vier cyan Kugeln. Die vier magenta Kugeln sind Ecken eines regelmŠ§igen Tetraeders, ebenso natŸrlich die cyan blauen Kugeln. Nun zerschneiden wir mit Ebenen durch die Zentren der magenta Kugeln. Es entsteht ein abgeschrupptes Tetraeder.

 

Linke mit dem Tetraeder

3.5      Sechskantprisma

3.5.1     Sechskantprisma als Kugelpackung

Prisma

Interessant ist, dass die drei durch verschiedene Farben angedeuteten Schichten auch verschieden Form haben. Dazu sehen wir uns die drei untersten Schichten von oben her an.

Unterste Schicht

Die unterste Schicht ist ein regelmŠ§iges Sechseck.


Nun geben wir die zweitunterste Schicht dazu sowie in einem weiteren Bild auch noch die drittunterste Schicht.

 

Die zwei und drei untersten Schichten

Wir sehen, dass diese beiden Schichten keine regelmŠ§igen Sechseck mehr sind. Die SeitenlŠngen wechseln zwischen 6 und 5. Zudem ist die blaue Schicht gegenŸber der grŸnen Schicht verdreht.

3.5.2     Anzahl Kugeln

Wir berechnen die Anzahlen der Kugel schichtweise. Die unterste Schicht kšnnen wir in sechs Sektoren zerlegen, wobei eine zentrale Kugel Ÿbrig bleibt.

Unterste Schicht, Zerlegung in Sektoren

FŸr die Anzahl  der Kugeln gilt daher:


Die zweitunterste Schicht kann wie folgt zerlegt werden.

Zweitunterste Schicht

In der Mitte haben wir keine Kugel, sondern ein Loch. Die Sektoren haben unterschiedliche Grš§e. Wir finden:

Mit etwas Phantasie hŠtten wir das auch ohne Rechnung sehen kšnnen. FŸr die drittunterste Schicht gilt dieselbe Formel.

FŸr ein Prisma der Hšhe h (gezŠhlt werden die roten Schichten) erhalten wir:


3.5.3     Rhombendodekaeder

Die Rhombendodekaeder sind gleich ausgerichtet wie beim Tetraeder.

Rhombendodekaeder

Literatur

[Leppmeier 1997]       Leppmeier, Max: Kugelpackungen von Kepler bis heute. Braunschweig: Vieweg 1997. ISBN 3-528-06792-6

 


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