Hans Walser, [20210605]

Hyperboloid-Stern

1   Worum geht es?

Mit drei Rotationshyperboloiden bauen wir einen dem Kepler-Stern (stella octangula) verwandten Stern.

2   Rotationshyperboloid

Unser Rotationshyperboloid (Abb. 1) hat eine gleichseitige Hyperbel als Profilkurve und die z-Achse als Rotationsachse.

Abb. 1: Rotationshyperboloid


 

Das Rotationshyperboloid enthŠlt zwei Geradenscharen (Abb. 2). Es ist eine RegelflŠche. Die Geraden haben gegenŸber der Rotationsachse einen Winkel von 45¡.

Abb. 2: Geradenscharen


 

3   Hyperboloide mit orthogonalen Achsen

Wir arbeiten nun weiter mit drei Hyperboloiden, welche paarweise orthogonale Achsen haben (Abb.3).

Abb. 3: Orthogonale Achsen

In der Abbildung 4 sind alle drei Hyperboloide mit gemeinsamem Zentrum gezeichnet.

Abb. 4: Gemeinsames Zentrum


 

4   Schnittfigur

Wir bilden nun den Durchschnitt aller drei Hyperboloide (Abb. 5). Es entsteht ein Stern.

Abb. 5: Hyperboloid-Stern

Die SeitenflŠchen kšnnen als hyperbolische Rhomben bezeichnet werden. Es sind zwšlf StŸck. Wir haben also ein hyperbolisches Rhombendodekaeder.

In der Abbildung 6 sind zusŠtzlich die Geradenscharen eingezeichnet.

Abb. 6: Geradenscharen

5   Vergleich mit Kepler-Stern

Wir sehen die Analogie zum Kepler-Stern (Abb. 7). Statt zwei gleichseitigen Dreiecken (zum Beispiel die hellblauen Dreiecke mit gemeinsamer Kante) haben wir einen hyperbolischen Rhombus.

Abb. 7: Vergleich mit Kepler-Stern


 

Beide Figuren passen in einen WŸrfel (Abb. 8). Der Kepler-Stern liegt im Hyperboloid-Stern.

Abb. 8: Im WŸrfel

6   Volumen

Das Volumen des Kepler-Sterns ist die HŠlfte des WŸrfelvolumens.

FŸr die Volumenberechnung des Hyperboloid-Sterns verwenden wir ein Koordinatensystem (Abb. 9a) mit dem Ursprung in der WŸrfelmitte. Die Einheitspunkte sind die Schnittpunkte der SeitenflŠchendiagonalen. Der WŸrfel hat also die KantenlŠnge a = 2 und damit das Volumen 8.

Entsprechend hat der Kepler-Stern das Volumen 4.

Abb. 9: Koordinatensystem. Horizontaler Schnitt

Nun schneiden wir den Hyperboloid-Stern horizontal auf der Hšhe h (Abb. 9b fŸr die Hšhe h = 0.4).

Die Abbildung 10a zeigt die Niveaulinie fŸr diese Hšhe h = 0.4. Beim hellblauen Hyperboloid mit der z-Achse als Drehachse liegen die Niveaulinien auf Kreisen. Da die SeitenflŠchendiagonalen des Quadrates einen Neigungswinkel 45¡ haben, kšnnen wir die Hšhe h direkt ablesen (Abb. 10b) und damit den Kreisradius bestimmen.

Bei den beiden anderen Hyperboloiden liegen die Niveaulinien auf gleichseitigen Hyperbeln.

ZusŠtzlich sind auch die Niveaulinien des innenliegenden Kepler-Sterns eingezeichnet.

Abb. 10: Niveaulinie

Das Volumen des Hyperboloid-Sterns berechnen wir nun wie folgt. Wir gehen aus vom Volumen des Kepler-Sterns und berechnen unter jedem hyperbolischen Rhombus das Differenzvolumen zum Keplerstern. Dazu mŸssen wir beispielsweise das in der Abbildung 10b hellblau eingezeichnete halbe Kreissegment fŸr h von 0 bis 1 aufintegrieren. Dies liefert einen Viertel des Differenzvolumens unter diesem hellblauen hyperbolischen Rhombus.

Im Formeln:

Der Radius r des hellblauen Niveaukreises ist:

 

                                                                                                                   (1)

 

 

 

Weiter ist:

 

                                                                                                     (2)

 

 

 

FŸr den FlŠcheninhalt A des halben Kreissegmentes ergibt sich:

 

                                                                               (3)

 

 

 

Also wegen (1) und (2):

 

 

  (4)

 

 

 

Das gesamte Differenzvolumen VDifferenz ist nun:

 

                                                               (5)

 

 

 

 

Der Autor gesteht, dass er das Integral (5) mit CAS ermittelt hat.

Wegen dem Volumen 4 des Kepler-Sterns erhalten wir schlie§lich fŸr das Volumen V des Hyperboloid-Sternes:

 

                                                                                       (6)

 

 

 

FŸr einen dem EinheitswŸrfel einbeschriebenen Hyperboloid-Stern ergibt sich entsprechend das Volumen ln(2), und fŸr einen dem WŸrfel mit der KantenlŠnge a einbeschriebenen Hyprboloid-Stern erhalten wir:

 

                                                                                    (7)

 

 

 

 

 

Websites

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http://www.walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/K/Kepler-Stern-Abwicklung/Kepler-Stern-Abwicklung.htm

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http://www.walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/P/Pyramidoid/Pyramidoid.htm

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