Hans Walser, [20210701]

Goethe und das Knopfloch

1   Das Zitat

Goethe sagte (Goethe 2013, S. 106): Wer das erste Knopfloch verfehlt, kommt mit dem Zuknšpfen nicht zu Rande.

Die Abbildung 1 illustriert den Sachverhalt.

Abb. 1: Knšpfe und Knopflšcher

Am Ende der Knopflochleiste merkt man, dass etwas nicht stimmt.

2   Hier schwieg Goethe

Goethe setzt stillschweigend voraus, dass die Knšpfe und die Knopflšcher in gleichen AbstŠnden angeordnet sind (Abb. 2).

Abb. 2: GleichmŠ§ige Anordnung

Ein irrtŸmlicher Versatz am Anfang wirkt wird erst am Ende festgestellt.

3   UnregelmŠ§ige Anordnung

Anders ist die Sache, wenn Knšpfe und Knopflšcher zwar auf beiden Leisten gleich, aber mit wachsenden AbstŠnden angeordnet sind (Abb. 3).

Abb. 3: Wachsende AbstŠnde

Ein irrtŸmlicher Versatz am Anfang wird bereits beim zweiten Knopf festgestellt.

4   Periodische Anordnung

Im Beispiel der Abbildung 4 sind die AbstŠnde abwechslungsweise klein und gro§.

Bei einem Versatz um ein Knopfloch wird der Fehler gleich beim zweiten Knopf festgestellt. Bei einem Versatz um zwei Knopflšcher wird aber der Fehler erst am Ende der Knopflochleiste festgestellt.

Abb. 4: AbstŠnde im Wechsel klein und gro§

Entsprechend fŸr irgend eine periodische Anordnung.

 

Literatur

Goethe, Johann Wolfgang (2013): Maximen und Reflexionen. Aphorismen und Aufzeichnungen. Nach den Handschriften des Goethe- und Schiller-Archivs herausgegeben von Max Hecker, Weimar. 1907. Neu herausgegeben von Michael Holzinger. CreateSpace Independent Publishing Platform, North Charleston, USA, 2013.