Hans Walser, [20240205]
Verschränkung
Anregung: Zvonimir Durcevic, Wien
Arithmetische Spielerei mit Summen. Binomialkoeffizienten
Wir rechnen:
1•1 = 1
1•2 + 2•1 = 4
1•3 + 2•2 + 3•1 = 10
1•4 + 2•3 + 3•2 + 4•1 = 20
1•5 + 2•4 + 3•3 + 4•2 + 5•1 = 35
Wie geht es weiter?
Formal: Wir berechnen
s(n) =
sum(k*(n + 1 – k), k = 1 .. n)
Die Abbildung 0
zeigt das «kleine Einmaleins», also die Multiplikationstabelle.
Abb. 0:
Einmaleins. Schrägzeilensummen
Wir addieren die
Zahlen in den markierten Schrägzeilen und erhalten ebenfalls die Summen 1, 4,
10, 20, 35, 56.
Die Abbildung 1 zeigt das Pascal-Dreieck der Binomialkoeffizienten. Wir erkennen unsere Zahlen in der Schrägzeile binomial(m, 3).
Abb. 1: Binomialkoeffizienten
s(n) = binomial(n + 2, 3)
Wir visualisieren den Fall n = 5, also:
1•5 + 2•4 + 3•3 + 4•2 + 5•1 = 35
Die Abbildung 2 zeigt die Summanden einzeln mit Würfeln dargestellt.
Abb. 2: Summanden
In der Abbildung 3 wird aufsummiert.
Abb. 3: Aufsummieren
Die Abbildungen 4 und 5 zeigen die Summe.
Abb. 4: Summe
Abb. 5: Summe von allen Seiten
Die Abbildung 6 zeigt dasselbe Spielchen für n = 10. Auf den Seiten erkennen wir ein Schachbrettmuster sowie waagerechte und senkrechte Streifen.
Abb. 6: n = 10
Die Vermutung
s(n) = binomial(n + 2, 3)
stimmt für n = 1 .. 5, das haben wir ja nachgerechnet.
Die Abbildung 7 zeigt nun, wie wir von n = 5 auf n = 6 kommen.
Wir müssen eine Treppe der Höhe 6 anfügen. Die Treppe besteht aus 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 = 21 Würfeln. Nun ist aber 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 = 1/2•6•(1 + 6).
Abb. 7: Induktionsschritt
Für den Induktionsschritt von n auf n + 1 müssen wir eine Treppe mit 1 + 2 + … + (n + 1) = 1/2•(n + 1) •(n + 2) Würfeln anfügen. Nun ist aber:
1/2•(n + 1) •(n + 2) = binomial(n + 2, 2)
Somit erhalten wir:
s(n + 1) = s(n) + binomial(n + 2, 2) = binomial(n + 2, 3) + binomial(n +
2, 2) = binomial(n + 2, 2) + binomial(n
+ 2, 3)
Wegen der Rekursionsformel der Binomialkoeffizienten
binomial(n
+ 1 , k) = binomial(n , k – 1) + binomial(n , k)
ist aber:
binomial(n + 2, 2) + binomial(n
+ 2, 3) = binomial(n + 3, 3)
Damit ist unsere
Vermutung bewiesen.
Wir bilden die
Differenz s(6) – s(5):
s(6) = 1•6 + 2•5 + 3•4
+ 4•3 + 5•2 + 6•1
– s(5) = – 1•5 – 2•4 – 3•3
– 4•2 – 5•1
–––– –––––––––––––––––––––––––––
6
+ 5 +
4 + 3
+ 2 + 1
Wir sehen wie die Treppe entsteht.