Hans Walser, [20171007]

Unterteilung mit Hšhen

Anregung: Hšlzl (2017)

1     Worum geht es?

Wir unterteilen ein Rechteck mit einer Diagonalen in zwei rechtwinklige Dreiecke. Jedes Dreieck unterteilen wir fortlaufend mit den Hypotenusenhšhen in weitere rechtwinklige Dreiecke.

Gesucht ist eine ãschšneÒ Gesamtfigur.

2     Einstieg

Wir beginnen mit einem Rechteck mit dem SeitenverhŠltnis 3:4 und einer Diagonalen (Abb. 1a). Dann unterteilen wir jedes Teildreieck mit seiner Hypotenusenhšhe (Abb. 1b). Wir iterieren den Unterteilungsprozess (Abb. 1c und 1d).

Abb. 1: SeitenverhŠltnis 3:4

Die beiden Teilfiguren oberhalb und unterhalb der Diagonalen haben keine Punkte auf der Diagonale gemeinsam. Die Abbildung 2 zeigt die Situation nach siebenmaligem Unterteilen. Auch hier keine gemeinsamen Punkte.

Abb. 2: Siebenmaliges Unterteilen

3     Quadrat als triviale Lšsung

FŸr das Quadrat erhalten wir die triviale Lšsung der Abbildung 3.

Abb. 3: Quadrat als triviale Lšsung

4     Eine Lšsung

Mit einiger Rechnung finden wir eine Lšsung: das Rechteck mit dem SeitenverhŠltnis:

 

                                                                                          (1)

 

 

Dabei ist  der goldene Schnitt (Walser 2013a). Das Rechteck der Abbildung 4 ist allerdings nicht das Ÿbliche goldene Rechteck. Das SeitenverhŠltnis ist wegen (1) nicht der goldene Schnitt, hingegen stehen die kurze Seite und die Diagonale im VerhŠltnis des goldenen Schnittes.

Die Abbildung 4 zeigt die ersten Schritte der Unterteilung. In der Abbildung 4d sehen wir zum ersten Mal durchgehende Linien.

Abb. 4: Nichttriviale Lšsung

Die Abbildungen 5 bis 8 zeigen die vier folgenden Schritte. Gleich gro§e Dreiecke sind in derselben Farbe ausgemalt.

Abb. 5: Vierte Unterteilung

Abb. 6: FŸnfte Unterteilung

Abb. 7: Sechste Unterteilung

Bei der siebten Unterteilung (Abb. 8) ist die geneigte Leserin eingeladen, selber zu den Farbstiften zu greifen. Wie viele Farben braucht es? Wie viele Dreiecke hat es von jeder Farbe (vgl. Glštzner 2017)?

Abb. 8: Siebente Unterteilung

5     Die Rechnung

Wir wollen den Sachverhalt (1) herleiten. Dazu verwenden wir die Bezeichnungen der Abbildung 9a. Weiter verwenden wir die relativen Hšhenabschnitte:

 

                                                                                                           (2)

 

 

Es ist dann:

 

                                                                                                                           (3)

 

 

Damit finden wir die Ma§e der Abbildung 9b.

Abb. 9: Berechnungen

Die Treffpunktbedingung (roter Punkt) lautet:

 

                                                                                                             (4)

 

 

Zusammen mit (3) ergibt sich die quadratische Gleichung fŸr p:

 

                                                                                                                (5)

 

 

Wegen 0 < p < 1 erhalten wir die Lšsung:

 

                                                                                                             (6)

 

 

Aus (2) ergibt sich:

 

                                                                                             (7)

 

 

Damit ist (1) nachgewiesen.

 

6     Eine weitere Lšsung

Mit einer analogen Rechnung finden wir eine weitere Lšsung (der Treffpunkt ist nun in der Mitte):

 

                                                                                           (8)

 

 

Die Abbildung 10 zeigt die ersten Schritte.

Abb. 10: Erste Schritte

Mit dem Auftreten von  sind wir im Prinzip im Bereich des DIN-Formates (Walser 2013b). Das Rechteck der Abbildung 10 ist allerdings nicht direkt im DIN-Format.

Die Abbildungen 11-## zeigen weitere Schritte.

Abb. 11: Vierte Unterteilung

Abb. 12: FŸnfte Unterteilung

Abb. 13: Sechste Unterteilung

Bei der siebten Unterteilung (Abb. 14) ist die geneigte Leserin eingeladen, selber zu den Farbstiften zu greifen. Wie viele Farben braucht es? Wie viele Dreiecke hat es von jeder Farbe?

Abb. 14: Siebte Unterteilung

Literatur

Glštzner, Fabian (2017): Binomialverteilung erkunden. Beispiele untersuchen, systematisieren und erweitern. mathematik lehren 201 | 2017, 36-41.

Hšlzl, Reinhard (2017): Dreiecke in Dreiecke zerlegen. Welche Eigenschaften und ZusammenhŠnge findest du? mathematik lehren 201 | 2017, 12-15.

Walser, Hans (2013a): Der Goldene Schnitt. 6., bearbeitete und erweiterte Auflage. Mit einem Beitrag von Hans Wu§ing Ÿber populŠrwissenschaftliche Mathematikliteratur aus Leipzig. Leipzig: EAGLE, Edition am Gutenbergplatz. ISBN 978-3-937219-85-1.

Walser, Hans (2013b): DIN A4 in Raum und Zeit. Silbernes Rechteck – Goldenes Trapez – DIN-Quader. Leipzig: EAGLE, Edition am Gutenbergplatz. ISBN 978-3-937219-69-1.

Websites

[1] Hans Walser: Dreiecksunterteilung und Binomialverteilung (abgerufen 3.9.2017):

www.walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/D/Dreiecksunterteilung2/Dreiecksunterteilung2.htm