Hans Walser, [20230610]
Parabel
Parabel als Funktionsgraf und als geometrisches Objekt
In der Schule pflegt man zu sagen, eine quadratische Parabel sei durch drei Punkte gegeben (Abb. 1).
Abb. 1: Parabel durch drei Punkte
Das Verfahren wird eingeübt: In den Ansatz y = ax2 + bx + c werden die Koordinaten der drei gegebenen Punkte eingesetzt. Das entstehende Gleichungssystem wird nach a, b, c aufgelöst. Dann kann der Graf gezeichnet werden.
Andererseits ist ein Kegelschnitt – und dazu gehören auch die Parabeln – durch fünf Punkte festgelegt. Daher gibt es unendlich viele Parabeln durch drei gegebene Punkte (Abb. 2):
Abb. 2: Parabeln durch drei Punkte
Funktionsgrafen sind schöne Kurven.
Nicht jede schöne Kurve ist ein Funktionsgraf.
Mit dem Ansatz y = ax2 + bx + c ergibt sich der Funktionsgraf der Funktion:
y = f(x) = ax2 + bx + c
Eine Funktion ist nur sinnvoll in einem input-output-Koordinatensystem. Insbesondere muss es zu einem gegebenen x-input genau einen y-output geben. Bei einer quadratischen Funktion ergibt sich als Funktionsgraf eine Parabel mit einer zur y-Achse parallelen Symmetrieachse.
Für eine Parabel als geometrisches Objekt ist dies aber nicht zwingend.
Ich habe folgendes Vorgehen gewählt.
Die drei gegebenen Punkte drehe ich um den Ursprung um einen beliebigen Winkel t zurück. Zu den gedrehten Punkten ermittle ich im gegebenen Koordinatensystem die Parabel gemäß dem Ansatz y = f(x) = ax2 + bx + c. Die entstehende Parabel hat dann also eine senkrechte Symmetrieachse. Nun drehe ich diese Parabel um den Ursprung um den Winkel t vorwärts. Dies gibt die schiefe Parabel durch die drei gegebenen Punkte.
Die Abbildung 3 zeigt das analoge Spielchen für kubische Parabeln.
Abb. 3: Kubische Parabeln