Hans Walser, [20160211]
Kantenschwerpunkt im Viereck
Es wird eine Konstruktion fźr den Kantenschwerpunkt im Viereck angegeben. Zudem wird gezeigt, dass genau im Parallelogramm der Kantenschwerpunkt mit dem Eckenschwerpunkt zusammenfŠllt.
†ber Schwerpunkte im Viereck siehe (Fritsch und Pickert, 2014).
Abb. 1: Bezeichnungen
Die Abbildung 1 zeigt die im Folgenden verwendeten Bezeichnungen.
Das Viereck hat die Seiten (Zyklische Indizierung). ist der Mittelpunkt der Strecke . ist der Mittelpunkt der Strecke . ist der Mittelpunkt der Diagonale . , ist der Schnittpunkt der Winkelhalbierenden des Winkels mit der Geraden . , ist der Schnittpunkt der Winkelhalbierenden des Winkels mit der Geraden .
Abb. 2: Winkelhalbierende
Die Winkelhalbierende des Winkels schneidet die Strecke im Punkt . Die Abschnitte von diesem Schnittpunkt zu den Endpunkten der Strecke sind daher im VerhŠltnis der anliegenden Seiten des Dreiecks und damit auch im umgekehrten VerhŠltnis zu den StreckenlŠngen und . Es ist also:
(1)
Damit ist der Schwerpunkt der beiden Viereckseiten und .
Analog ist der Schwerpunkt der Viereckseiten und .
(2)
Der Schwerpunkt aller vier Viereckseiten (also der so genannte Kantenschwerpunkt des Viereckes) liegt daher auf der Geraden .
Analog liegt der Kantenschwerpunkt K auf der Geraden und ist daher der Schnittpunkt dieser beiden Geraden (Abb. 3).
Abb. 3: Kantenschwerpunkt
Der Eckenschwerpunkt E ist der Mittelpunkt des Parallelogramms und kann zum Beispiel als Schnittpunkt der Strecken und gefunden werden (Abb. 4). Er ist auch der Mittelpunkt dieser Strecken.
Abb. 4: Eckenschwerpunkt
In der Regel sind K und E verschieden.
Im Fall muss die Strecke durch E verlaufen. Aus Symmetriegrźnden muss dann
(3)
Damit wird:
(4)
Wegen (1) und (2) hei§t das:
(5)
Analog:
(6)
Durch Dividieren erhalten wir aus (5) und (6):
(7)
Aus (7) fźr die positiven KantenlŠngen:
(8)
Analog folgt auch die Gleichheit der beiden anderen Seiten. Das Viereck ist ein Parallelogramm.
Literatur
Fritsch, Rudolf und Pickert, Gźnter (2014): Schwerpunkte von Vierecken. Die Wurzel, Heft 2 / 2014, 35-41.