Hans Walser, [20110417b], [20131230d]

Die Busaufgabe

Eine Divisionsaufgabe: 718 Schülerinnen und Schüler einer Schule sollen von der Schule aus zu einer Sportveranstaltung fahren. Dabei kann ein Schulbus 28 Schülerinnen und Schüler transportieren. Die Frage ist nun, wie viele Busse erforderlich sind, um sämtliche Schülerinnen und Schüler zur Sportveranstaltung zu transportieren.

Bearbeitung der Aufgabe

Ikonografisch handelt es sich um die Aufgabe vom Bauern, der 520 kg Kartoffeln in Zentnersäcke abfüllen soll. In der neuen Fassung der Aufgabe erscheint in drei kurzen Sätzen insgesamt neun Mal ein sprachlicher Bezug zu „Schule“. Die Formulierung der Aufgabe ist also aus der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler.

Tatsächlich braucht aber keine Schülerin, kein Schüler sich um das Ergebnis der Busaufgabe zu kümmern. Die Organisation von klassenübergreifenden Sportanlässen fällt ins Ressort des stellvertretenden Schulleiters. Der erkundigt sich bei Hugel & Hofer, dem lokalen Busunternehmen. Er habe einen Transportauftrag für rund siebenhundert Schüler. Frau Vetter von Hugel & Hofer nimmt den Auftrag gerne entgegen. Die Anzahl der Busse werde am Vorabend des Anlasses von Herrn Rieser, dem Dispatcher, festgelegt. Das hänge von der Verfügbarkeit der Chauffeure und der Wagen ab. Frau Vetter macht eine Pauschalofferte, welche vernünftig aussieht.

Die Schulleitung orientiert die Schülerschaft über den Sportanlass. Am selben Abend erhält der Schuldirektor eine Mail von einem ranghohen grünen Politiker, er habe von seiner Tochter gehört, dass mit Bussen zum Sportanlass gefahren werde. Das gefalle ihm gar nicht. Er wünsche, dass öV benützt werde. Andernfalls werde er dafür sorgen, dass seine Partei die Nein-Parole für die bevorstehende Volksabstimmung über den Erweiterungsbau der Schule herausgebe. Ein Lob auf die direkte Demokratie.

Nun wird die Busaufgabe zur Chefsache. Auf den Erweiterungsbau ist man dringend angewiesen. Der stellvertretende Schulleiter wird beauftragt, das Arrangement mit Hugel & Hofer abzublasen und statt dessen bei Regio-Bus anzufragen. Dort erhält er den Bescheid, mit den Linienbussen gehe das in der Stosszeit nicht. Aber man werde eine Lösung finden. Die Offerte ist etwas höher als bei Hugel & Hofer.

Am Morgen des Sporttages stehen die Busse von Hugel & Hofer vor der Schulanlage, und der freundliche Herr Rieser sagt, seine Firma führe im Auftrag von Regio-Bus den Transport durch.